Therapie

Keramik-Brackets

Keramik-Brackets sind durchsichtiger, damit unauffälliger, sehr hart und spröde.

Selbstligierende Brackets / Mini-Brackets

Selbstlegierende Brackets sind mit einem kleinen Klappverschluss versehen, der den Drahtbogen im Bracket-Schlitz hält. Der Bogen wird nicht wie bei den herkömmlichen Brackets durch kleine Gummiringe oder Drahtligaturen festgehalten. Durch das freie Gleiten im Bracket-Schlitz muss der Bogen keinen Reibungswiderstand mehr überwinden, um den Druck auf den Zahn auszuüben, daher können leichtere Bögen eingesetzt werden. Aufgrund ihrer Größe lassen sie sich gut reinigen.

Mini-Brackets sind aufgrund ihrer Größe unauffälliger und lassen sich besser reinigen. Die kleineren Bracket-Schlitze erzeugen weniger Reibungswiderstand am Drahtbogen, somit kann die Behandlung schneller sein.

Invisalign

Das Bewegen von Zähnen mit Kunststoffschienen ist grundsätzlich nicht neu. Hierzu gibt es eine Stellungnahme von Prof. Dr. Dr. Gernot Götz Universität Tübingen / Poliklinik für Kieferorthopädie:

Miniplastschienen, Positioner oder verwandte elastische Geräte werden seit Jahrzehnten mit Erfolg zur Stabilisierung des Behandlungsresultates und zur Durchführung geringgradiger Zahnstellungskorrekturen eingesetzt. Das Konzept basiert auf einer Idee von H.D. Kesling, der bereits 1945 eine Therapie mit elastischen Geräten vorschlug, deren Herstellung auf verschiedenen Setup – Modellen mit schrittweiser Annäherung an das Behandlungsziel erfolgen sollte.

Frau mit Miniplastschienen

Das am weitesten verbreitete Invisalign System umfasst folgende Arbeitsschritte: Die mit einem additionsvernetzten Silikon erstellten Kieferabformungen werden gescannt. Auf der Basis des Dysgnathiebefundes erfolgt nach Vorgabe des Behandlers eine computergestützte, dreidimensionale Simulation der gewünschten Zahnbewegungen. Mit Hilfe eines präzisen Stereolithographieverfahrens wird eine Serie von transparenten Kunststoffschienen (Alignern) gefertigt, mit denen die Zahnstellung in kleinen Schritten korrigiert werden kann.

Im Normalfall wird eine Schiene 14 Tage lang getragen, ehe die nächste eingesetzt wird. Für einfache Zahnstellungskorrekturen werden 10 bis 20 Aligner benötigt, für umfangreiche und komplexe Zahnbewegungen (z.B. nach Zahnextraktionen) liegt die Anzahl der Schienen zwischen 20 und 50, in Einzelfällen sogar darüber hinaus.

Die Schienen müssen mit Ausnahme der Mahlzeiten, nach denen eine gründliche Zahnreinigung zu erfolgen hat, ständig getragen werden.

Aufgrund der gewachsenen klinischen Erfahrungen und veröffentlichter wissenschaftlicher Ergebnisse lassen sich der Indikationsbereich sowie die Vor- und Nachteile differenzierter beschreiben.

Vorteile

Die herausnehmbaren Schienen sind vielfach nahezu unsichtbar. Die häusliche Zahnpflege (Bürste, Zahnseide) ist uneingeschränkt möglich. Auch hinsichtlich der Phonetik und des Tragekomforts bieten Aligner-Systeme Vorteile, insofern sind sie für bestimmte Berufsgruppen mit besonderen ästhetischen und funktionellen Bedürfnissen (z.B. Personen des öffentlichen Lebens, Blasmusiker) eine Bereicherung des Behandlungsinstrumentariums.

Nachteile

Aufgrund der umfangreichen kieferorthopädischen Planungs- und Kontrollaufgaben zur Definition des virtuellen Behandlungszieles sowie der zum Teil komplizierten Herstellung der Aligner sind diese Behandlungssysteme mit nicht unerheblichem Aufwand verbunden und im Rahmen der vertragszahnärztlichen Versorgung nicht zu erbringen. Bei reibungslosem Behandlungsablauf ist zwar der Kontrollaufwand geringer, treten jedoch Komplikationen ein, kann die Therapie erschwert sein: es kann erforderlich sein, neue Schienen zu planen und anfertigen zu lassen oder die Behandlung auf festsitzende Geräte umzustellen. Aligner Methoden sind deshalb nur von gut ausgebildeten Behandlern auszuüben, die in Diagnostik und Therapie das gesamte kieferorthopädische Spektrum beherrschen.